@
Kris hat mit seinem ihm eigenen Erzählstil seine Erfahrungen aus dem #
Usenet und dem Betrieb eines der großen Usenet-Servers in der Welt wiedergegeben. Zwischenzeitlich ist daraus auch ein Blogpost entstanden:
https://blog.koehntopp.info/2022/12/02/usenet-und-tiernetze.html.
Anlass ist eine Diskussion, auf Grund derer ein Admin einer Mastodon-Instanz eine komplette andere Mastodon-Instanz für seine Nutzer:innen geblockt hatte – seine Instanz hat keine Daten mehr mit der anderen Instanz ausgetauscht, er hat die Förderation beendet. Dazu muss man wissen, dass Mastodon-Instanzen mit unter ihr eigenes Regelwerk mitbringen und einige dieser Instanzen beziehungsweise Admins einen gewissen Ruf innehaben, was ihre Kompetenz mit dem Umgang der Regelwerke anderer Instanzen angeht.
Usenet war auch ein förderiertes System mit einem sehr bürokratischen Prozess, um eine neue Diskussionsgruppe anzulegen. Ich kann selbst kann mich noch gut an die lebhaften bis hitzigen Diskussionen und Abstimmungen erinnen. Kris beschreibt es so:
Das Einrichten neuer Gruppen war aus nicht nachvollziehbaren Gründen im USENET ein Riesen-Aufriß mit Diskussion, formalen RfV (Request for Vote), in dem um einen Proposal gerungen wurde und dann einem Votingprozeß mit Quorum und Mehrheiten.
Also, das Einrichten einer Gruppe hat nix gekostet: Ein Verzeichnis anlegen und gut ist.
Aber eine Gruppe von Admins vom Kaliber "deutscher Wikipedia-Pedant" davon zu überzeugen, daß die Gruppe notwendig ist, das war teuer.
Die meisten Leute haben dann lieber einen Server von Hetzner geholt und ein Web-Board installiert und am Ende waren die Wikipedia-Typen alleine in ihrem Netz.
Heute gibt es USENET nicht mehr. Es ist tot, abgeritten zu den Ahnen.
Vor ziemlich genau 30 Jahren gab es in Deutschland die Anfangsgründe des Internet, aber es gab auch Netze, die auf anderer, viel älterer Technologie betrieben wurden -- die Mailboxnetze.
#
Kiel #
Fediverse